Sehr geehrter Herr Scheinert,
Konzeption Kita „Knirpsenland“ Lampertswalde Kita Knirpsenland Blochwitzer Str. 2 01561 Lampertswalde Tel.: 035248 81543 www. kita - lampertswalde .de info@kita - lampertswalde.de Träger Gemeinde Lampertswalde Ortrander Str. 2 01561 Lampertswalde
2 Vorwort Die Kindertagesstätte „Knirpsenland“ möchte sich mit diesem Konzept allen Eltern unserer Kinder und allen Interessierten vorstellen. „Eine Konzeption ist eine schriftliche Ausführung aller inhaltliche n Schwerpunkte, die in dem betreffenden Kindergarten/einer Kindertagesstätte für die Kinder, die Eltern, die Mitarbeiterinnen selbst, dem Träger und die Öffentlichkeit bedeutsam sind. Dabei spiegelt die Konzeption die Realität wider und verzichtet auf bloße Absichtserklärungen“ (Krenz 1996, S.13 f.). In der Konzeption treffen wir Aussagen über Erziehungsziele und Umsetzungsmaßnahmen, um diese nach innen und außen transparent zu machen. W ir verstehen die Arbeit in der Kindertagesstätte als familienergänzende Bildung und Erziehung, daher ist eine vertrauensvolle und intensive Zusammenarbeit mit den Eltern sehr wichtig. Das Team ist der Überzeugung, dass sich die Kindertagesstätte im ständigen Austausch zwischen Eltern und Erzieherinnen zu einem Ort entwickeln kann, in dem sich Kinder, Eltern und das Team wohlfühlen. Wir als Kindereinrichtung haben laut §22 Abs.2 SGBVIII und §2 Abs.1 des Gesetzes über Kindertagesbetreuung (SächsKitaG) den Auftrag zu erfüllen, die Bildung und Erziehung in der Familie zu unterstützen und zu ergänzen. Un ser Konzept sehen wir als offen für Veränderungen und Fortschreibungen an , sodass d ie Konzeption in regelmäßigen Abständen auf ihre Aktualität und Gültigkeit überprüft und kontinuierlich ergänzt wird. Die vorliegende Fassung ist vom Januar 2024 und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
3 Die Kindertagesstätte „Knirpsenland“ folgt dem pädagogischen Leitgedanken: „Komm, wir gehen Deinen Weg“ KOMM steht für Orientierung, Anregung, Motivation WIR GEHEN Begleiten, Hilfestellung und Orientierung geben DEINEN WEG das Kind zeigt uns, welchen Weg es geht, welche nächsten Schritte es probiert Kinder konstruieren ihr Bild von der Welt und entwickeln dabei ihre Persönlichkeit. Sie können nicht gebildet werden, sondern bilden sich selbst. Wir Pädagoginnen und Pädagogen begleiten und unterstützen die Kinder bei ihren Selbstbildungsprozessen. Unsere pädagogischen Angebote und bildungsorientierten Handlungen orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen, Stärken und Schwächen eines jeden Kindes. Kinder benötigen einen verlässlichen Betreuungsort und Menschen, die ihnen mit Achtung und Wertschätzung begegnen. Unser Haus versteht sich als ein Ort des Miteinander Lebens. Dies gilt für Kinder, Pädagogen und Eltern.
4 Inhalt sverzeichnis 1. Der Träger 2. Das Gelände 3. Die Einrichtung 4. Das Kita - Tea m 5. Gesetzliche Grundlagen 6. Ziele unserer pädagogischen Arbeit 7. Beobachtung und Dokumentation 8. Elternarbeit 9. Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit 10. Eingewöhnung 11. Partizipation der Kinder in der pädagogischen Arbeit 12. Weiterbildung 13. Qualitätsmanagement 14. Einarbeitung neuer Mitarbeiter / Arbeit mit Praktikanten 15. Quellen
5 1. Der Träger Die Gemeinde Lampertswalde wirkt seit 1980 als Träger des damaligen Kindergartens. 1992 wurden aus der ein s tigen Kinderkrippe und des Kindergartens die Kita Lampertswalde. Zum heutigen Namen Kita „Knirpsenland“ kam es 2004. Auf Grund der ständig zunehmenden Anmeldungen für einen Platz in unserem Haus wurden 2013 für die 5 - bis 6 - jährigen Kinder neue Räume geschaffen das Kinderhaus „ A m Raschütz“. Vertreter des Gemeinderates bilden in der Gemeinde den Bildungsrat. Er agiert als Verbindungsglied zwischen der Kita und dem Gemeinderat. Durch d ie ständigen Verbesserungen der materiellen und räumlichen Bedingungen engagiert er sich für die MitarbeiterInnen zur Erfüllung des pädagogischen Auftrages unserer Einrichtung.
6 2. Das Gelände Unsere Außenanlagen auf der Nord - und Südseite beinhalten einen Krippenspielbereich sowie einen Kindergartenbereich. Beide Plätze umfassen eine Spielfläche aus Rasen und Gehw egen von insges amt 2552 m ² . Auf dem Spielplatz Nordseite befinden sich 4 Sandkästen, ein Kletterturm, ein e Balancierstrecke und ein gut gefülltes Spielgerätehaus für ausreichende Bewegungsmöglichkeiten im Freien. Für die Kinder unter 3 Jahren bietet der Bereich auf der Südseite Klettermöglichkeiten, einen großen Sandkasten sowie ein Spielgerätehaus mit unterschiedlichen Spielmaterialien und Fahrzeugen. Von allen Kindern gern genutzt wird im Sommer der Duschbereich.
7 3. Die Einrichtung Unsere Kita bietet Platz für 86 Kinder im Alter von 1 bis 4 Jahr en in derzeit 8 Gruppen. Die Gruppenräume sind altersgerecht eingerichtet und können den entsprechenden Entwicklungsständen der Kinder angepasst werden . W ir achten bei der Gestaltung auf Anregungsreichtum und Übersichtlichkeit. Für die jüngsten Kinder stehen neben den Gruppenräumen separate Schlafräume zur Verfügung . Im Raumkonzept der Einrichtung wurden kurze Wege für die Kinder in Bäder und Garderoben berücksichtigt. Im unteren Geschoß befinden sich Gruppenzimmer für Kinder über 3 Jahre, inklusive Waschraum und Garderobe. Ein großer Bewegungsraum, Sanitärbereich für Kinder und Personal, zwei Garderobenräume, das Archiv sowie die technischen Betriebsräume sind ebenso in der unteren Etage eingerichtet. Die Kindertagesstätte liegt am Ortsausgang von Lampertswalde in Richtung Blochwitz, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Grundschule, mit Sicht auf den Raschützwald. Der Einzugsbereich umfasst derzeit die Gemeinde Lampertswalde mit den Ortsteilen Adelsdorf, Brockwitz, Mühlbach, Quersa, Schönborn , Brößnitz, Blochwitz sowie Weißig am Raschütz , Oelsnitz und Niegeroda. Unsere Einrichtung ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 6.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Es gibt einige Schließtage und eine Schließzeit, die auf unserer Webseite veröffentlicht werden . Die Webseite gilt als Info - Plattform für Eltern und Interessierte und wird von uns aktualisiert und erweitert.
8 4. Das Kita - Team Wir schätzen die Stärken aller Mitarbeiter, begegnen uns mit einander mit Respekt, Akzeptanz und Vertrauen. Wir pflege n eine positive Lebenseinstellung, übernehmen Eigenverantwortung und akzeptieren Verschiedenheit und die Individualität jedes Einzelnen. Die Teamarbeit ist elementare Voraussetzung zur Erreichung unserer Ziele, insbesondere zur Umsetzung unserer Konzeption, die im gemeinsamen Dialog erarbeitet wurde. Wir nutzen die monatlichen Dienstberatungen zur Informationsweitergabe, Austausch von Weiterbildungsergebnissen, Besprechungen von geplanten Vorhaben sowie der Reflexion der eigenen Arbeit. Im „Knirpsenland“ arbeiten derzeit 1 Leiterin, 1 Heilpädagogin, 1 2 staatlich anerkannte Erzieher i nnen, 1 Kolleg in in Ausbildung sowie eine Mitarbeiterin im F reiwill ig en Sozialen Jahr. Der Personalschlüssel ist abhängig von der Belegungszahl und der Betreuungszeit sowie dem Alter der Kinder und unterliegt daher Veränderungen. Als technisches Personal sind 2 Köchinnen, 1 Hausmeister sowie eine Hauswirt s chafts kr aft in der Einrichtung tätig. Die Reinigung erfolgt über eine externe Firma. In unserer hauseigenen Küche wird selbst gekocht. Etwa 200 Kinder aus der Kita und der Schule nehmen am Mittagessen teil, das täglich frisch zubereitet wird. Weiterhin bieten wir Frühstück und eine Nachmittagsversorgung an. Damit auch Kinder den Speiseplan „lesen“ können , wird dieser in Wort und Bild präsentiert. Die wöchentlich neu erstellten Speisepläne umfassen altersgerechte Gerichte für Krippen - und Kindergartenkinder. Es gibt einmal wöchentlich zu allen Mahlzeiten vegetarische Speisen. Uns ist eine sehr gute Essensqualität wichtig, indem auf eine
9 schonende Zubereitung, gewürzarm, kurze Warmhaltezeiten und eine Ergänzung mit Frischkost geachtet wird. Jederzeit verfügbar sind Getränke wie Wasser und ungesüßter Tee. Unsere ältesten Kinder , die in der unteren Etage betreut werden, bringen ihr Frühstück von zu Hause mit. Wir begleiten die Kinder in ihrer Entwicklung zu einem selbstbestimmten und natürlichen Hunger - und Durstgefühl.
10 5. Gesetzliche Grundlagen Als rechtliche Handlungsgrundlage für die Arbeit in Kindertagesstätten in Sachsen gelten: das Bundeskinderschutzgesetz (BKiSCHG) das Kinder - und Jugendgesetz (KJHG) das Gesetz über Kindertageseinrichtungen (Sächs.KitaG), die Sächsische Qualifikationsordnung sowie der Sächsische Bildungsplan. Der § 8a SGB VIII (Kindeswohlgefährdung) sensibilisiert das pädagogische Personal durch einen Orientierungskatalog Kindeswohl g efährdungen zu erkennen und zu beurteilen.
11 6. Ziele unserer pädagogischen Arbeit Ziel e unserer pädagogischen Arbeit sind die Betreuung, Bildung und Erziehung der uns vertraglich anvertrauten Kinder. Wir arbeiten nach den Grundsätzen des Situationsansatzes , greifen die Themen und Interessen der Kinder auf und setzen sie durch vielfältige Angebote um, wie: Das Nutzen unterschiedliche r kreative r Materialien, Musik, Sport, Bücher, Beobachtungen in der Natur, Experimentieren nach den Grundsätzen „Haus der kleinen Forscher“ uvm . Das heißt, die Kinder haben von Anfang an eigene Rechte und vollziehen die für ihre Entwicklung und Entfaltung notwendigen Schritte durch eigene Aktivität. Unser Ziel ist, für die Kinder ein Umfeld zu gestalten, in dem sie sich wohlfühlen, sich entsprechend ihrem Tempo entwickeln können und sich wertgeschätzt fühlen können. Unsere Mitarbeiter I nnen arbeiten kindbezogen, lebensweltorientiert und familienergänzend. Für die Sicherheit und Orientierung ihrer Kinder werden unter anderem auch Regeln und Grenzen benötigt. Die pädagogische Arbeit findet vorwiegend in altershomogenen Gruppen statt und wir unterstützen die Selbstbildungsprozesse der Kinder. G ruppenübergreifende Angebote und Projekte , orientiert am Jahreskreis , nutzen wir gern für unsere tägliche Arbeit . Das Spiel ist pädagogisches Grundprinzip für das Lernen der Kinder. Durch Beobachtungen bekommen wir ein Bild vom einzelnen Kind und erhalten so wichtige Informationen über die Kompetenzen, die sich die Kinder angeeignet haben oder noch aneignen.
12 Wir sprechen von : ICH Kompetenz SOZIALE Kompetenz SACH Kompetenz LERNMETHODISCHE Kompetenz Ausgehend von den Erkenntnissen gestalten wir dann den Kita - Alltag, die Projekte, die Räume und das Materialangebot. Es wird immer ein ausgewogenes Verhältnis von Freispiel und angeleiteten Angeboten geben. Der sächsische Bildungsplan mit seinen verschiedenen Bildungsbereichen ist e ine weitere Grundlage unserer pädagogischen Arbeit . Dieser beinhaltete folgende Bildungsbereiche: Soziale Bildung Soziales Lernen hat zum Ziel, dass Kinder lernen, mit Gleichaltrigen und Erwachsenen angemessen umzugehen. Die Kinder sind in ihrem Sozialverhalten unterschiedlich, deshalb dürfen sie nicht gleichbehandelt werden, sondern es verlangt einen behutsamen Umgang mit ihren individuellen Stärken und Schwächen. Das Kind muss eigenes Handeln erproben können. Erfahrungen dazu werden unter anderem gesammelt bei der Beteiligung an gemeinsamen und individuellen Projekten oder bei der Vorbereitung und Durchführung von Festen . Kinder lernen Stärken und Schwächen erkennen, akzeptieren und tolerieren. Im Spiel übernehmen die Kinder verschiedenste Rollen, räumen gemeinsam Spielzeug auf und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Kinder tragen Konflikte aus und lernen, die Meinung Anderer zu respektieren, auch eigene Interessen bei Bedarf zurückzustellen. Durch altersgemischte Gruppen lernen die Kinder sich gegenseitig zu helfen, Rücksicht zu
13 nehmen, sowie Befindlichkeiten zu äußern. Die Kinder werden bestärkt, Vertrauen zu sich selbst zu finden. Kommunikati ve Bildung Der Erwerb verbaler und nonverbaler Ausdrucksformen durch die Förderung der sprachlichen und sozialen Fähigkeiten als Schlüsselkompetenzen ist für eine Sprachentwicklung unverzichtbar . Kinder werden angeregt und ermutigt Gespräche und Dialoge zu führen und dabei darauf zu achten , andere Kinder ausreden zu lassen. Beim Erzählen, Erklären, miteinander sprechen, Zuhören und V erstehen lernen die Kinder Regeln des Sprachgebrauchs kennen. Um das Interesse an Literatur zu fördern, steh en den Kinder eine Vielzahl von Büchern zur Verfügung. Die Entwicklung der Sprache wird durch vielfältige musikalische Angebote unterstützt. Die Erzieher Innen setzen die Gitarre und Kinder einfache Musikinstrumente ein. Ästhetische Bildung Die gesunde Ernährung wird durch eine ästhetische Esskultur untermauert. Die Kinder bedienen sich (altersgruppenabhängig) selbst, wählen sich ihr Geschirr selbst aus Essen soll Spaß machen. Wahrnehmungen im Alltag sind so reichhaltig, dass Kinder Zeit und Raum benötigen, Mädchen und Jungen brauchen viele Gelegenheiten zum sinnlichen Erleben. Die Wahrnehmung, das Interesse, die Neugier w erden durch verschiedenste Materialien angeregt. Ein gewisser Kleiderfundus bietet die Möglichkeit sich zu verkleiden und somit in andere Rollen zu schlüpfen. Tanz - und Bewegungsspiele tragen zum sinnlichen Erleben bei.
14 Naturwissenschaftliche Bildung Erzieherinnen und Erzieher greifen die natürliche Neugier der Kinder auf und begegnen dieser mit Wertschätzung. Eine fragende Haltung des Erwachsenen lockt die Kinder zum Untersuchen und Experimentieren. Sie sprechen darüber, vergleichen, stellen Vermutungen an und halten Eindrücke fest. Sie werden angeregt und bestärkt, eigene Antworten zu finden. Die Natur in ihrer einzigartigen Vielfalt betrachten, riechen, fühlen, schmecken ist ein großer Bestandteil im Alltag unserer Kinder alle Sinne werden angeregt. Die Umgebung unserer Einrichtung bietet beste Voraussetzungen für Exkursionen, wo sie Tiere und die Naturerscheinungen in ihrer natürlichen Umwelt beobachten können. Lupe, Pinzette, Bücher kommen zum Einsatz, mit dem Bewusstsein, die Natur zu achten und nichts zu beschädigen. Ebenso laden die Spielplätze mit großem Baumbestand für Zeit und Raum für Naturbegegnungen ein. Die Kinder testen eigene Fähigkeiten und nutzen Klettermöglichkeiten. Somit schulen sie gleichzeitig ihre Geschicklichkeit, den Gleichgewichtssinn, die Motorik wird gefördert. Aber auch in den Gruppenräumen werden Kenntnisse von Tieren und Pflanzen vermittelt sowie Naturmaterialien für Bastelarbeiten und dem kreativen Spiel bereitgestellt . Mathematische Bildung Die Kinder entwickeln schon sehr früh ein mathematisches Verständnis von Zahlen, Symmetrien und Mustern. Über de n gesamten Tag gibt es die vielfältigsten Möglichkeiten, Formen (Pflanzen, Tiere, Gegenstände. ), deren Mengen und Ordnungen (groß - klein, dick - dünn) zu erfassen. Eine Möglichkeit, diesen Bereich näher zu betrachten, bietet das „Entenland“ von G. Preiß, welches wir im Altersbereich von 3 - 4 Jahren nutzen. Mathematische Bildung wird den gesamten Tagesablauf auf spielerische Art gefördert.
15 Die Kinder sortieren und vergleichen Mengen des täglichen Bedarfs, so zum Beispiel beim Abzählen des Bestecks und Geschirr für die Mahlzeiten. Spiel - und Naturmaterialien werden mit Messlatte, Waage, Messbecher, Lineal und V ielem mehr untersucht. Durch den Einsatz von Literatur und Musikangeboten wird das Verständnis für Zahlen und Mengen sowie das logische Denken durch Rhythmik und Taktgefühl gefördert. Somatische Bildung Die somatische Bildung betrifft den Körper, die Bewegung und die Gesundheit. Das Wohlbefinden der Kinder ist der Leitgedanke. Kinder können sich nur entwickeln, wenn sie sich wohlfühlen und ihre Grundbedürfnisse gestillt sind. Die somatische Bildung ist die Grundlage für alle Bildungsbereiche . Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass die Grundvoraussetzungen für ein gesundes Zusammenleben unserer Kinder gegeben sind. In den ersten drei Lebensjahren nimmt die körperliche Pflege und Versorgung einen großen Teil der Arbeit ein. Neben der körperlichen Grundversorgung ist aber auch die gesunde Lebensweise und das Wohlbefinden in körperlicher und psychischer Hinsicht gemeint. Die Förderung von Bewegung und Aktivität gehört ebenso dazu wie Entspannungsphasen.
16 7. Beobachtung und Dokumentation Die Erzieher beobachten und begleiten die Kinder im Tagesablauf und erkennen Interessen, Aktivitäten sowie Stärken der einzelnen Kinder. Diese Beobachtungen werden quartalsmäßig festgehalten und Ressourcen, Fähigkeiten und Fertigkeiten erkannt. Zur Dokumentation und Beobachtung des Entwicklungsstandes verwenden wir die Beobachtungsbögen für Kinder unter 3 und für Kinder von 3 - 6 von Kornelia Schlaaf - Kirschner Verlag : an der Ruhr. Zeichnungen, Bastelarbeiten, Fotografien und entsprechende Dokumentationen werden im Portfolio jede s Kindes aufbewahrt. Die Kinder haben die Möglichkeit sich ihr Portfolio jederzeit an zu sehen und eigene Entwicklungsveränderungen erkennen zu können . Für regelmäßige Entwicklungsgespräche mit den Eltern werden diese Dokumente eingesetzt .
17 8. Elternarbeit Unser Ziel ist es, eine aktive Erziehungspartnerschaft zu entwickeln, die geprägt ist von Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung. Denn Muttis und Vatis sind die wichtigsten Bezugspersonen und Experten für ihre Kinder. Wir wünschen uns aktives Zusammenarbeiten, dass Eltern mit Fragen, Wünschen, aber auch mit Problemen und Schwierigkeiten an uns herantreten, damit gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten oder Hilfen gesucht werden können. Zur Umsetzung der Erziehungspartnerschaft bieten wir folgende Möglichkeiten an: Angebote zur Besichtigung der Einrichtung Einsichtnahme in die Konzeption der Einrichtung aktive Einbeziehung der Eltern in der Eingewöhnungsphase Tür - und Angel - Gespräche Elternbriefe Elternversammlung zu Beginn des Schuljahres Entwicklungsgespräche Wahl bzw. Treffen der Elternvertreter Vielzahl von Aushängen mit pädagogischen und organisatorischen Informationen Foto - Dokumentationen über das Gruppengeschehen
18 Das lebendige Miteinander zwischen Eltern und dem Mitarbeiterteam zeigt sich in : Mitgestaltung von Festen und Feiern Elternabende regelmäßige Familien - Nachmittage Spenden von Material, Spielzeug o.ä. Zusammenarbeit von Elternvertreter und Ki t a Gemeinsame Aktivitäten zur Verschönerung unseres Hauses, der Außenanlagen usw. Jährlich wird mindestens ein Gruppenelternabend durchgeführt. Dieser Termin liegt im Herbst, zum Anfang des Schuljahres. Die pädagogischen Mitarbeiter stellen die Gruppenstruktur und Bildungsziele vor. Eltern können sich zu verschiedenen Themen einbringen, Ideen und Wünsche äußern. Während des Kindergartenjahres finden gruppeninterne Nachmittage statt. Es wird gemeinsam gebastelt, kleine Programme für Eltern oder Oma - Opa - Tag durchgeführt. Elternrat Elternbeteiligung und Mitbestimmung ist im S ächsischen Kita Gesetz verankert. Jährlich wird die Wahl der Elternratsmitglieder durchgeführt. Willkommen sind Eltern, die sich für die Interessen aller Eltern und der Kinder der Kita einsetzen. Die Elternratssitzungen werden vom Elternrat einberufen und die Leitung eingeladen. Die stellvertretende Leiterin des Hauses ist feste Ansprechpartnerin und nimmt regelmäßig an den Sitzungen teil, Anregungen oder Probleme werden besprochen und gemeinsam nach Lösungswegen gesucht. Der Elternrat unterstützt uns aktiv bei Vorbereitungen und Durchführung von Festen und Feierlichkeiten.
19 9. Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit In Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern ergänzen folgende Zusatzangebote der Sportgemeinschaft Lampertswalde unsere pädagogische Arbeit in der Kindertagesstätte: Leichtathletik Fußbal l Nutzung der Aussensportanlage Mit dem Kinderhaus besteht seit vielen Jahren eine gute und enge Zusammenarbeit . Sie wird in einer Kooperationsvereinbarung festgeschrieben. Die Kinder - und Jugendzahnärztin besucht jährlich zweimal die Kinder in der Einrichtung. Es erfolgt eine prophylaktische Vorsorgeuntersuchung und die Kinder üben die Zahnputztechnik. Neuigkeiten und Änderungen können ständig auf der Homepage de r Einrichtung eingesehen werden. Wir arbeiten mit Kooperations - und Bildungspartnern zusammen und beziehen ergänzend interessante Personen und Lernorte in den Kita - Alltag ein.
20 10. Eingewöhnung Jedes Kind unterscheidet sich von Geburt an durch eigene Eigenschaften, Bedürfnisse und Verhalten. Die Eingewöhnung findet in Anlehnung an das Berliner Modell statt. Dieses Modell wird mit den Eltern im Gespräch erläutert. Jedes Kind bringt unterschiedlichste soziale Erfahrungen mit und unterscheidet sich hinsichtlich seines Alters und Geschlecht sowie seiner Herkunft. Deshalb bestimmt das Kind auch entscheidend mit, wie lang diese Eingewöhnungsphase dauert, sie sind die Hauptakteure und Mitgestalter. In der Eingewöhnungsphase gehen die PädagogInnen mit den Kindern und Eltern eine soziale Beziehung ein. Das Wohlbefinden und die Entwicklung stehen dabei im Mittelpunkt. Erkennt das Kind die Erzieherin/ den Erzieher als Vertrauensperson an, lässt es sich trösten, spielt es ohne Weinen mit anderen Kindern, kann die nächste Phase des Trennens der Eltern vom Kind erfolgen. Durch gegenseitiges Vertrauen und Akzeptanz wird eine Zufriedenheit und neue Beziehung zum Erzieher mit den Eltern und Kind aufgebaut. Die Aufnahme von Kleinkindern in unsere Kindereinrichtung bedarf einer sorgfältigen Vorbereitung, um einen optimalen Übergang der Kinder aus ihren Familien in die Krippe sicherzustellen. Das Kind findet im „Knirpsenland“ einen neuen Bezugspunkt . D ie Erzieherin / der Erzieher wird eine neue Vertrauensperson und das Kind bildet mit neuen Spielkameraden ein Teil der Gruppe. Uns ist es wichtig, eine individuelle Eingewöhnungszeit zu gestalten, mit der Orientierung am Kind.
21 Die Leiterin führt das Vorgespräch mit den Eltern, so dass alle Fragen, Wünsche und Erwartungen besprochen werden . Es folgt ein Erstgespräch mit der jeweiligen Gruppene rzieherin / Gruppenerzieher . Dabei steht das Kind mit seiner Individualität im Mittelpunkt: es werden Rituale des Kindes beim Essen, Spielen und Schlafen erfragt sowie mögliche Absprachen getroffen über Krankheiten, Unverträglichkeiten usw. Die erste Eingewöhnungsstunde wird auf den Nachmittag gelegt, das Kind lernt den Gruppenraum und die Erzieherin kennen. Der Eingewöhnungszeitraum wir d individuell festgelegt und kann bis zu einem Monat dauern. In der ersten Woche besuchen uns die Kinder je eine Stunde am Vormittag. Diese fünf Tage der Eingewöhnung sind kostenlos. In der weiteren Betreuung lernt das Kind in kurzen Zeitabschnitten alle relevanten Abschnitte des Tagesablaufes kennen. Der Übergang der Kinder innerhalb unseres Hauses von der Krippe in eine neue G ruppe sowie der Wechsel (zwei Jahre vor Schulantritt) vom „Knirpsenland“ in das Kinderhaus „Am Raschütz“ wird phasenweise gestaltet. Dazu werden die betreffenden Eltern sowie die Kinder vom Gruppen - bzw. dem Hauswechsel informiert. D as Freispiel am Vormittag nutzen wir regelmäßig , um die Kinder mit den neuen Räumlichkeiten sowie den neuen Bezugserzieher I nnen vertraut zu machen. Der Übergang der Kinder in die Kindergartengruppe sowie in das Kinderhaus wird als besonderer Tag vorbereitet und gestalte t.
22 11. Partizipation der Kinder in der pädagogischen Arbeit Am 22. Dezember 2011 wurde das Gesetz zur Stärkung des aktiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen (BKiSCHG) verabschiedet. Daraus resultiert eine Erarbeitung von verbindlichen Standards zur Sicherung der Rechte von Kindern, auch durch die Entwicklung von Verfahren zur Beteiligung von Kindern. Ferner gilt es Strukturen zu schaffen, die es Kindern ermöglichen, bei persönlichen Angelegenheiten von einer Beschwerde Gebrauch zu machen. Dabei orientieren wir uns an den Kinderschutzleitfaden des Landkreises Meißen. Die Beteiligung von Kindern bedeutet die Einbeziehung der Kinder in die Entscheidung von Prozessen, welche Auswirkungen auf ihre Lebensumstände haben. Beteiligung fördert Kinder in ihrer Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit. Es ist Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte, Kindern das Recht auf Beteiligung einzuräumen. Die Beteiligung basiert auf dem Prinzip der Gleichberechtigung. Orientiert an den Aufgaben des Alltags haben Kinder die Möglichkeit, Situationen im Lernen durch Entdecken selbst zu gestalten, die Lernwege selbst zu finden und Umwege dabei zuzulassen. Eine Beteiligung an Entscheidungsprozessen im Kita - Alltag gehört ebenfalls dazu, die Einbeziehung in der Ideenfindung sowie beim Besprechen von Entscheidungsspielräumen im täglichen Aufeinandertreffen innerhalb der Kindergruppe. Aufgrund des unterschiedlichen Alters und Entwicklungsstandes der Kinder gibt es dafür verschiedenste Methoden.
23 Die Beschwerde von Kindern ist eine persönliche, kritische Äußerung des Kindes, welche sich auf den Umgang innerhalb der Gruppe oder zu den Erzieher I nnen bezieht. Eine Beschwerde drückt Unzufriedenheit und Unmut aus, auch Anregungen oder Verbesserungsvorschläge können Beschwerden beinhalten. Den Kindern eine Beschwerdemöglichkeit aufzuzeigen und diese ernst zu nehmen, ist Grundlage für das Gelingen. Je nach Alter der Kinder hat Unzufriedenheit unterschiedliche Ausdrucksformen (Weinen, Aggressionen, Rückzug). Dieses Verhalten wahrzunehmen ist der erste Schritt im Umgang mit Beschwerde. Die Kinder erleben, dass sie ernst genommen werden und erfahren Selbstwirksamkeit. Während der Prozesse des Aushandelns lernen die Kinder ebenfalls, dass nicht alle Bedürfnisse erfüllt werden können, da die Gemeinschaft innerhalb der Gruppe auch Einordnung und Zurückstellen von Wünschen bedeutet. „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ (UNO - Deklaration zum Schutz des Kindes)
24 Im Kita - Alltag werden den Kindern folgende Rechte eingeräumt: Die Würde jedes Kindes wird geachtet Bei allen Fragen, welche die Kinder betreffen, dürfen sie mitbestimmen und ihre Meinung äußern Die Kinder haben das Recht zu lernen, zu spielen und künstlerisch tätig zu sein Die Kinder haben das Recht auf Wertschätzung, Geborgenheit und Gleichberechtigung im Umgang miteinander Die Raumgestaltung und Materialausstattung ist altersgerecht und anregend Bereits im Krippenalter gestalten die Kinder den Tagesablauf aktiv mit. Die Erzieherin beobachtet genau und hört den Kindern zu, um Interessen sowie Bedürfnisse zu erkennen und aufzugreifen. Bei täglichen Aktivitäten bietet sie sich als helfende Person an, wenn die Kinder Unterstützung benötigen. Auch Krippenkinder werden an Entscheidungen des Tages beteiligt, sie wählen z.B. selbst ihre Spielinhalte und p artner aus, haben Zeit und Raum zum Entdecken und Erforschen. Es werden den Kindern keine Lösungen vorgegeben, sie können probieren, auch Fehler machen und daraus Neues lernen. In kleinen Fragerunden können schon die Kleinsten befähigt werden zu benennen, ob sie z.B. Spaß an einem Spiel hatten oder ob das Essen ihnen geschmeckt hat. In der Krippe stehen hygienische sowie pflegerische Situationen im Vordergrund. Um so wichtiger ist es, z.B. das Reichen von Essen oder das Wechseln der Windel mit Feingefühl und Respekt durchzuführen.
25 Im Kindergarten ist die Beteiligung der Kinder ein f ester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Einige Beispiele der Mitbestimmung sind: Entscheidungen über Projekte und Aktivitäten Annahme bzw. Ablehnung von Angeboten Wahl von Spielinhalten, - orten und p artnern Gemeinsames Aufstellen von Gruppenregeln Um - und Ausgestaltung des Gruppenraums Gemeinsame Planung des Tages Wünsche für den Speiseplan
26 12. Weiterbildung Fortbildung stärkt die Professionalität! Für unsere Erzieherinnen und die Leitung stehen jährlich finanzielle Mittel bereit, um sich fachlich weiterzubilden. Hierzu bestehen Angebote der unterschiedlichsten Institutionen, aus denen entsprechende Schulungen wahrgenommen werden können. Im Anschluss an die Fortbildung stellen die Kolleginnen ihr neues Wissen den anderen Erzieherinnen vor und fungieren so als Multiplikator in unserem Team. Ferner werden auch Teamfortbildungen in unserem Haus organisiert und durchgeführt
27 13. Qualitätsmanagement Die systematische Weiterentwicklung und dauerhafte Sicherung der Qualität unserer Kindertagesstätte ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb nutzen wir in unserer Einrichtung das „PädQuis“, ein System zur Feststellung und Entwicklung pädagogischer Qualität in Betreuungs - , Bildungs - und Erziehungsfeldern von Kindern. Unter Qualitätsentwicklung verstehen wir einen laufenden Prozess, in dem das gesamte Team unserer Einrichtung seine fachliche Arbeit verbessert. Das Ziel ist es, die pädagogische Qualität über alle Gruppen und Bereiche unserer Ki t a hinweg festzustellen, weiterzuentwickeln und zu sichern. Die fachliche Grundlage für diesen Qualitätsentwicklungsprozess bildet der Nationale Kriterienkatalog (Tietze, Vernickel 2003). Er: beschreibt das gesamte Spektrum der pädagogischen Arbeit in Kindertageseinrichtungen für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren benennt die erforderlichen professionellen Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte zeigt die räumlich - materiellen Bedingungen für eine optimale pädagogische Arbeit auf ist länder - , träger - und konzeptionsübergreifend Wozu dient das Qualitätsmanagement? Rechtssicherheit (generelle Sicherheit in Kitas) Betriebsblindheit vorbeugen Erschließung von Ressourcen (Zeit)
28 14. Einarbeitung neuer Mitarbeiter/ Arbeit mit Praktikanten In der Anfangsphase ist es in den meisten Kitas so geregelt, dass der Praktikant oder die Praktikantin erstmal die Abläufe und alle Kinder kennenlernen soll. Sie soll en die Kinder beobachten, ihre Namen lernen und sich das Konzept der Kita aneignen. D ie Praktikant en fungier en im weiteren Verlauf als Spielkamerad en und Ansprechpartner für die Kinder. Nach Absprache werden zunächst Angebote und Aktivitäten begleit et und können nach Möglichkeit später selbstständig mit den Kindern durchführ t werden . Dieser Bereich zählt zu den pädagogischen Aufgaben. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten gehören ebenso zum Praktikum, darunter zählen zum Beispiel das Decken des Mittagstischs und Sauberhalten des Gruppenraumes. In den dritten Bereich der pflegerischen Tätigkeiten fallen zum Beispiel das Zähneputzen, Anziehen oder der Toilettengang, die der Praktikant ebenfalls nach und nach übernehmen kann. Sie sehen, die Aufgaben eines Praktikanten in einer Kita sind sehr vielfältig. Wir werden den Praktikanten möglichst viele Möglichkeiten geben, Einblick in alle Bereiche unserer Arbeit zu nehmen. Stand: Juli 2024
29 1 5 . Quellen Sächsischer Bildungsplan SGB VIII Sächsisches Kita Gesetz Bundeskinderschutzgesetz UNO - Deklaration zum Schutz der Kinder Nationaler Kriterienkatalog: Tietze, Vernickel 2003 Krenz 1996